Wer von starken Selbstzweifeln geplagt wird, nicht an sich selber glaubt und häufig das Gefühl hat, Erfolge nicht verdient zu haben, leidet höchstwahrscheinlich an dem sog. Hochstaplersyndrom.
Der Begriff “Hochstaplersyndrom” wurde bereits 1978 von der amerikanischen Psychologin Pauline Clance eingeführt, die durch mehrere Befragungen besonders erfolgreicher Frauen zu dem Schluss kam, dass unwahrscheinlich viele von ihnen im Grunde von starken Selbstzweifeln geplagt wurden. So gaben die Frauen an, ihre Erfolge nicht sich selber zuzuschreiben, sondern einfach nur Glück gehabt zu haben und sich somit selber als eine Blenderin bzw. Hochstaplerin zu empfinden.
Aber unter dieser Art des Minderwertigkeitsgefühls leiden nicht nur Karrieremenschen, jeder zweite Erwachsene hat es mindestens einmal im Leben vorübergehend mit diesem Syndrom zu tun.
Psychoanalytiker sehen in bestimmten Familienstrukturen den Auslöser für das Hochstaplersyndrom. Zum einen kann eine Überbewertung der Fähigkeiten des eigenen Kindes seitens der Eltern das Syndrom hervorrufen, denn erkennt das Kind dies irgendwann, fühlt es sich zwangsläufig als Blender. Zum anderen kann auch eine Unterbewertung seitens der Eltern zu der falschen Selbstwahrnehmung führen.