Binge Eating ist ähnlich wie Magersucht oder Ess-Brech-Sucht eine seelisch bedingte Essstörung. Unter dieser Störung leiden ca. 2% der Bevölkerung, zu den Betroffenen gehören generell Personen mit Übergewicht.
Der Begriff „Binge Eating“ kommt aus dem Amerikanischen, wobei es bisher noch keine offizielle deutsche Übersetzung gibt. „Binge“ bedeutet im Englischen soviel wie schlingen. Im Vergleich zu anderen psychogenen Essstörungen ist Binge Eating am wenigsten erforscht. Am häufigsten wird diese Störung als Essattacken oder Essanfälle beschrieben. Von der Binge-Eating-Störung spricht man dann, wenn die betroffene Person innerhalb von kurzer Zeit, eine ungewöhnlich große Nahrungsmenge zu sich nimmt, wobei solche Essattacken wenigstens zweimal pro Woche in einem Zeitraum von über sechs Monaten auftreten.
Im Gegensatz zu Bulimie und Magersucht werden in diesem Fall keine Maßnahmen ergriffen, die einer Gewichtszunahme entgegen wirken sollen, wie zum Beispiel extremer Sport, Hungern oder Erbrechen. Während solcher Essanfälle werden vor allem Nahrungsprodukte verschlungen, die viele Kohlenhydrate und Fette enthalten und arm an Vitaminen und Mineralstoffen sind, sodass die Betroffenen nach ziemlich kurzer Zeit wieder Hunger leiden.
Bei dieser Essstörung kommt es zu einem Kontrollverlust über das Essen: Die Personen wissen nicht mehr, welche Mengen von Lebensmitteln sie verzehrt haben; sie essen bis zu einem belastenden Völlegefühl oder Übelkeit. Charakteristisch für die Binge-Eating-Störung sind auch die Schuldgefühle, Ekelgefühle gegen sich selbst und depressive Verstimmungen, die sich nach den Essattacken entwickeln. Aus Verlegenheit über die Mengen, die verzehrt werden, essen diese Personen meist alleine. Oft können sie ihre Probleme mit dem Essen vor Familie und Freunden gut verstecken.
Die Binge-Eating-Störung ist vor allem unter den Kindern und Jugendlichen ein großes Problem. Anders als bei Magersucht und Bulimie sind hier auch viele Männer betroffen. Es ist bisher nicht genau bekannt, welche Faktoren für diese Essstörung verantwortlich sind. Höchstwahrscheinlich stehen sie im engen Zusammenhang mit seelischen Problemen, wie Kummer, Einsamkeit oder Minderwertigkeitskomplexen.