Er ist der Alptraum von beinahe jeder Frau- der Body-Mass-Index (kurz BMI). Nach der Formel: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat, wird berechnet, ob wir normalgewichtig sind oder doch etwas an unserem Gewicht bzw. unserer Figur arbeiten müssen. Ein normaler BMI liegt im Erwachsenenalter zwischen 18,5 und 25, alles was drüber oder drunter liegt, ist nicht „normal“ und kann somit gesundheitsgefährdend sein, so die bisherige Annahme.
Genau das haben jetzt Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität nun einmal genauer untersucht. Sagt der BMI tatsächlich etwas über unser Krankheitsrisiko aus? Nein, denn „der BMI spielt keine Rolle für das Schlaganfall-, Herzinfarkt- oder Todesrisiko eines Menschen”, so Studienleiter Hans Schneider, der für seine Studie knapp 11 000 Teilnehmer über einen längeren Zeitraum beobachten ließ.
Das grundsätzliche Problem an der Aussagekraft des BMI, sei, dass zwischen Muskeln und Fett kein Unterschied gemacht wird. Da Muskeln aber schwerer sind als Fett, kann ein durchtrainierter Body-Builder nach dem BMI-Standard durchaus als stark adipös gelten, was natürlich Blödsinn ist.
Die Forscher empfehlen stattdessen den „Waist-to-height-ratio“-Wert, der sich wie folgt berechnet: Taillenumfang in Zentimetern durch die Körpergröße in Zentimetern. Bei unter 40-Jährigen sollte das Ergebnis, nicht mehr als 0,5 betragen, für über 60-Jährige 0,6.
Ob diese Formel nun genaueren Aufschluss über das Krankheitsrisiko geben kann, muss allerdings noch weiter belegt werden.