Bei der Bulimie, fachsprachlich Bulimia nervosa, liegt eine extreme und suchtartige Störung des Essverhaltens vor. Ess-brech-Sucht bedeutet, dass bei Essanfällen alles verfügbare an kalorienhaltiger Lebensmittel vertilgt wird und kurz darauf das Erbrechen selbst herbeigeführt wird. Zwischen diesen Anfällen hungern die Betroffenen oft einige Stunden bis Tage. In den meisten Fällen werden außerdem appetithemmende und abführende Medikamente eingenommen.
Ursachen:
Betroffene, meist junge Frauen aus westlichen Ländern, befürchten in erster Linie eine Zunahme ihres Körpergewichts. Sie sind im Unterschied zu Magersucht-Kranken aber meist normalgewichtig. Zu einer Bulimie-Erkrankung können unterschiedlichste Ursachen führen:
- Nicht-Akzeptanz des eigenen Körpers: Betroffene fühlen sich in oder mit ihrem Körper unwohl
- Gesellschaftlich Einflüsse: Werbestars und Models gelten als Schönheitsideal
- Familiäre Belastungen: Überforderung, Leistungszwang, Konfliktvermeidung, Gefühlskälte
- Mangelndes Selbstwertgefühl, Angst zu Versagen
Therapie:
Das Essverhalten kann meist nur durch ärztliche und psychologische Unterstützung wieder normalisiert werden:
- Betroffene müssen ihre Krankheit zuerst begreifen und Unterstützung annehmen
- Die Ursachen für die Bulimie müssen untersucht werden
- Alternative Möglichkeiten zum Stressabbau können helfen
- Das Verhalten beim Essen wird neu erlernt; sowie die Fähigkeit zu genießen
- Ärzte verschreiben zu Beginn oft antidepressive Arzneimittel, um depressive Situationen und Ess-Brech-Anfälle zu verhindern