Mittlerweile gibt es sogar Häuser von der Stange zu kaufen. Sie sind oft günstiger, benötigen weniger Planungsaufwand und sind schon nach kurzer Zeit bezugsfertig. Dafür sieht das künftige Eigenheim aus wie jedes andere in der Straße. Aber stimmt das wirklich?
Anbieter von Fertighäusern bieten dem Käufer mittlerweile viele Gestaltungsmöglichkeiten, sei es z.B. im Grundriss oder der Fassadengestaltung. Auf die individuelle Note muss also keineswegs verzichtet werden. Was man aus einem Fertighaus alles machen kann, kann man sich vorab oft schon in einem Musterhaus vor Ort ansehen.
Ein weiterer Vorteil neben der gestalterischen Freiheit ist die Flexibilität bei der Standortwahl. Im Gegensatz zu Massivhäusern können Fertighäuser auch in zunächst ungeeignet erscheinenden Lagen errichtet werden, z.B. auf felsigen Untergründen. Möglich wird dies durch Holzgrundtragwerke, die individuell angepasst werden können. Bei Fertighäusern nimmt der Innenausbau letztlich mehr Zeit in Anspruch; nach Baubeginn steht ein Fertighaus in der Regel innerhalb weniger Tage.
Auf teure Dämmmaßnahmen beim Innenausbau können die Bauherren oft verzichten. Fertighäuser in Holzbauweise weisen aufgrund ihrer Materialzusammensetzung eine besonders gute Energiebilanz auf. Auch wochenlangen Austrocknen des Rohbaus entfällt, schließlich werden die Bauelemente des Fertighauses in der Fabrik produziert und haben bis zu ihrer Verwendung genug Zeit zum trocknen.
Mit einem Fertighaus bekommen Sie nicht nur schnell ein vorzeigbares Domizil, sondern müssen sich auch nicht mit verschiedenen Ansprechpartnern herumschlagen. Schließlich wird das Fertighaus als Komplettpaket von einem Anbieter angeboten. Dieser Anbieter sollte das RAL-Gütesiegel Holzhausbau führen. Nur dann hat der Kunde die Garantie für eine unabhängige technische Überwachung des Anbieters durch die Bundesgütegemeinschaft Montagebau und Fertighäuser e.V. oder der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e. V.
Bei so vielen Vorteilen muss es bei den Fertighäusern doch auch ein paar Nachteile geben?! Leider ja, denn oft haben die Fertighäuser anschließend einen geringeren Wiederkaufswert, da sie noch immer ein schlechtes Image gegenüber den Massivhäusern inne haben. Bilder & Co. stellen für die Wände eines Fertighauses in der Regel kein Problem dar, bei Wandschränken und ähnlichem gerät die Tragfähigkeit der Wände jedoch an ihre Grenzen; hier müssen spezielle Dübel verwendet oder eine Befestigung in der Holzkonstruktion erwogen werden. Wer es gerne ruhig hat, sollte sich vielleicht doch lieber nach einem Haus in Massivbauweise umsehen. Durch die Bauweise der Fertighäuser sind diese leider meist besonders hellhörig.
Alles in allem sind Fertighäuser trotzdem eine runde Sache für künftige Bauherren und eine durchaus erwägenswerte Alternative zum Massivhaus.