Neuesten Nachforschungen zufolge führen negative Erfahrungen in der Kindheit zu einer Schwächung des Immunsystems und begünstigen die Entstehung chronischer Krankheiten wie zum Beispiel Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Störungen und auch Krebs. So zeigte eine Studie der University of British Columbia, dass Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien ein höheres Risiko haben chronische Krankheiten zu entwickeln, als Kinder aus sozial besser gestellten Familien.
Insgesamt waren 103 gesunde Erwachsene im Alter zwischen 25 und 40 Jahren in das Projekt der britischen Wissenschaftler involviert. Alle Probanden befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchungen bezüglich ihrer Lebensgewohnheiten (Alkohol- und Nikotinskonsum eingeschlossen) auf dem gleichen Level - der einzige Unterschied der Probanden bestand darin, dass einige von ihnen aus einem sozioökonomisch schwachen und einige aus einem sozioökonomisch starken Umfeld abstammten.
Durch Untersuchungen der Gene der Probanden, machten die Forscher dann eine interessante Entdeckung: Bei den Probanden aus sozial schwächeren Familien waren bestimmte Gene besonders aktiv, die bei Entzündungsprozessen im Körper eine entscheidende Rolle spielen. Als Folge der starken Aktivität dieser Gene sehen die Wissenschaftler die Entstehung chronischer Krankheiten.
Somit gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Immunzellen von Menschen, die ihre ersten Lebensjahre in einem sozial schwachen Umfeld verbracht haben, anfälliger sind als bei Menschen mit einem sozioökonomisch hohen Hintergrund in der Kindheit.