Immer mehr deutsche Unternehmen pflegen Geschäftsbeziehungen zu Partnern im Ausland. Dienstreisen oder längere Auslandsaufenthalte stehen daher immer häufiger auf dem Plan. Doch wie verhalt man sich als Gesandter des Unternehmens eigentlich gegenüber den ausländischen Geschäftspartnern und Kollegen?
Viele Unternehmen setzen hier vor allem auf interkulturelle Trainings. Diese sind insoweit sinnvoll, als dass sie den künftigen Reisenden auf die Sitten und Traditionen des jeweiligen Landes vorbereiten und ihm somit helfen Fettnäpfchen zu vermeiden und sich in die Gepflogenheiten einfühlen zu können. Das Motto dieser Trainings lautet aber oft „Passen Sie sich an und fallen Sie so wenig auf wie möglich!“.
Nach Ansicht von Experten ist die totale Anpassung jedoch der falsche Weg. Wichtiger ist es, zu wissen, welchen Hintergrund man mitbringt, z.B. in welchem politischen Verhältnis Heimat- und Gastland zueinander stehen. Auch Hierarchien spielen eine wichtige Rolle bei der Anpassung. So können sich Führungskräfte eher sicher sein, dass ihr unangepasstes Verhalten toleriert wird, als rangniedere Mitarbeiter. Wichtig ist, dass die Authentizität gewahrt wird, sonst gerät man schnell in Gefahr nicht mehr ernst genommen zu werden.
Weibliche Führungskräfte sollten auch als solche auftreten, auch Frauen im Gastland eine andere Rolle zugedacht wird. Wenn sie sich als untergeordnet und zurückhaltend präsentieren, besteht die Gefahr, von männlichen Geschäftspartnern nicht ernst genommen zu werden. Eine Anpassung würde sich wohlmöglich kontraproduktiv auf die Geschäftsbeziehungen auswirken.
Situationsbedingte Anpassung lautet das Zauberwort. Mit etwas Vorwissen merkt man schnell, wie man sich in der jeweiligen Situation am besten verhält.